über das Masken tragen in Beziehungen

Heute möchte ich mit dir einen Impuls teilen über das Tragen von Masken. Und nein, ich meine nicht die physischen Masken, die uns zu tragen verordnet werden, wenn ein Mikröbchen stichtagsgenau durch die Lande "fegt".

Ich meine die energetischen Masken, die wir tragen, um nicht zu zeigen, wer wir wirklich sind. Was wirklich in uns ist. Diese Mauern, die wir aufgebraut haben, schützen uns. Sie schützen dich vor Verletzungen, wenn dein Gegenüber in deine intime Sphäre eintritt. Es stellt sich die Frage, warum wir das tun? Warum so viele von uns gelernt haben, Masken zu tragen und Mauern zu bauen?

Ich kann es dir aus meiner eigenen kindlichen Erfahrung erklären, dass ich schon früh gelernt habe, dass so, wie ich bin, mich niemand liebt. Ich triggere die Menschen mit meiner purer Präsenz. Mit meinen Worten, mit meinem Lachen, mit meinen punktgenauen Analysen. Und sogar mit meiner Liebe. Und so lernte ich bereits als kleines Mädchen, Masken zu tragen. Mich zu verstellen. Brav, artig und angepasst zu sein. Und niemandem etwas von meinem verletzten Inneren preis zu geben. Niemand sollte mich wieder verletzen können. Die energetische Mauer, die ich da gebaut hatte, kannte ich sehr gut, sogar als Jugendliche nannte ich sie so und stärkte sie damit.

Und doch brachen diese Mauern in den letzten Jahren immer mehr auf. Denn eines hatte ich auch gelernt: Nur ein kaltes Herz bricht. Und es ist verdammt kalt hinter der Mauer. Ein weiches, liebendes Herz passt sich den Gegebenheiten an, weil es eben weich ist. Und es liebt weiterhin.  Und ich liebte. Ich wollte lieben, denn ich spürte, die Liebe in mir war nie gestorben. Und heute, nach noch mehr Verletzungen, liebe ich weiterhin. Und zwar mehr als zuvor. Tiefer als zuvor. Wahrhaftiger als zuvor. Denn der Weg zur Liebe ist auch der Weg zu deiner wahren Essenz. Es ist ein Weg; keine zwei, die voneinander getrennt sind. Liebst du, bist du. Bist du, liebst du.
I love. I am. One way, not two different.

Im letzten Jahr riss meine Mauer dann komplett nieder. Ich traf einen Menschen, der mein wahrhaftiges Ich hinter den letzten Resten meiner Mauer nicht nur sah, sondern es benannte, fühlen konnte und wertschätzte. Was dadurch in mir geschah, ist schwer in Worte zu fassen. Endlich war ich gänzlich bereit, mich selbst so zu akzeptieren, wie ich bin. Mich anzunehmen, zu lieben und so auch im Außen zu zeigen. Ohne Kompromisse.

Nun stell dir vor, du hast einen Partner an deiner Seite, mit dem so eine Nähe und Intimität möglich ist, dass jegliches Maskentragen ad absurdum geführt wird. Weil du dort, an seiner oder ihrer Seite, sicher bist. In Gänze, mit all deinen Aspekten. Du bist so sicher, dass du weder weiterhin deine Mauer halten kannst noch willst. Das macht doch schon ein wenig Angst, oder? Nein, ganz ehrlich - es macht eine riesige Angst. Ich hatte jedenfalls große Angst. Doch am meisten ängstigte mich, dass diese Erfahrung real war und dass dieser Mensch wahrhaftig mich meint. Mich in Gänze, mit all meinen Fehlern, liebt. Ein Umstand, den ich, und so wenige von uns, je erfahren haben.

Welch eine energetische Reinheit durch solch eine Verbindung im kollektiven Feld entsteht, ist schwer zu beschreiben. Ich sehe es als eine goldene Acht, die zwischen beiden Menschen fließt und deren Energie in das Feld ausstrahlt. Ein Feld durchdrängt von Freiheit, Harmonie und Liebe, in dem alle dunklen Flecken gereinigt werden können. Individuell wie kollektiv. Schwingungserhöhung. 

Die Vorstellung ist wundervoll und wenn ich sie nicht selbst erlebt hätte, schier unvorstellbar in unserer heutigen Zeit. Doch der Weg dahin ist steinig. Er ist hart. Wenn du und dein Gegenüber gewillt seid, diesen Weg des Masken-Entledigens zu gehen, werdet ihr euch über einen wahrlich steinigen Weg schleifen. Mit jedem Schliff wird ein Stück eurer Panzerung fallen. Und das wird weh tun. Es wird nicht nur sehr, sondern verdammt weh tun. Und an manchen Tagen wirst du dich selbst verfluchen, warum du diesen Weg gewählt hast. Doch am Ende, so sage ich dir, wartet dein neues Ich auf dich und das neue Antlitz der Erde. Denn wenn die Liebe die Basis zwischen euch ist und nichts anderes - keine Ego-Abhängigkeit und besonderen Erwartungen - dann werden eure Seelen diesen Weg mit Vergnügen gehen. Und ihr beide werdet spüren, es ist jeden Schmerz und jede Träne wert. Denn die Liebe in dir ist die Schubkraft für diesen Weg. Und Liebe ist eine Energie, die niemals stirbt. Nicht einmal, wenn das Ego sie auslöschen möchte. Doch dazu ein andermal mehr.

Doch auch dort, in solch einer Liebesverbindung bzw. Partnerschaft, in der Wahrhaftigkeit gelebt wird, wird es auch passieren, dass ihr euch verletzt. Nicht immer bewusst, doch unbewusst. Wir sind Menschen und nicht frei von sogenannten Fehlern wie ein Zurückfallen in alte Verhaltensmuster, dem Fallenlassen böser Worte oder ähnlichem. Keine Verbindung wird je frei sein von solchen Gegebenheiten, solange wir in diesem Menschenkleid wandeln. Als Menschen haben wir Bedürfnisse und manchmal "brauchen" wir eben etwas, das uns unser Gegenüber gerade nicht geben kann (und wir auch nicht gleich in uns selbst finden).

In solch einem Moment hilft mir stets die Adlerperspektive. Betrachte deine Situation von oben, aus der Seelenebene. Dort ist alles gut, denn dort siehst du das große ganze Bild. Das Bild deiner Heilung und Weiterentwicklung. Dieser Perspektivwechsel wird dir, je wahrhaftiger du deine Essenz lebst, immer leichter fallen, denn er ist der Blickwinkel der Seele. Und so gehst du mit dem Fallen deiner Mauern und Masken, mit dem Leben deiner Wahrhaftigkeit und puren Essenz (Liebe!) Schritt für Schritt in die neue Zeit. Dafür bist du hier. Dafür sind wir alle hier.

Benötigst du Hilfestellung in deiner Partnerschaft, um schwierige Situationen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten? Welche Dynamiken in deiner Beziehung wirken, kann ich dir zum Beispiel in einer Partnerschaftsanalyse erläutern. Weiterführend biete ich das Partnerschaftscoaching an, um dich und letztendlich deine Verbindung, auf eine neue Ebene zu heben. Denn eines ist gewiss: Der Mensch, den wir so sehr lieben, ist unser perfekter Spiegel und unser größter Lehrmeister auf dem Weg zu uns selbst. Wir müssen und dürfen dafür unsere Augen öffnen.